ARGE Kultur

Moosdorf

Um 1150 scheint Moosdorf erstmals in einer Urkunde auf. 1230 wird ein „Dietmar von Mosedorf“ in einer Schenkungsurkunde genannt. Doch das Dorf ist älter. 2003 wurde eine römische „Villa Rustica“ in Elling freigelegt, welche aus der Zeit um  200 n. Chr. stammte.

Mit Abschaffung der Grundherrnschaften 1850 wurde Moosdorf auch eine selbstständige politische Gemeinde.

Bis 1785 gehörte Moosdorf kirchenrechtlich zu Eggelsberg. Die Pfarrkirche steht auf einem Endmoränenhügel des Salzachgletschers aus der Würmeiszeit auf 488 m Seehöhe. 1682 war Baubeginn. 1709 wurde die barocke Kirche dem Heiligen Stephanus, dem ersten Märtyrer, geweiht. Der derzeitige Kirchturm aus dem Jahre 1807 von 34 m Höhe wurde nach mehrfachen Blitzschlägen rückgebaut. Die ursprüngliche Höhe sollte mit
36 Klafter (ca. 60 m) knapp doppelt so hoch gewesen sein. Zum Vergleich ist der Eggelsberger Kirchturm 72 m hoch.

Die Gemeinde Moosdorf besteht aus 15 Ortschaften, wobei der ehemalige Industrieort Hackenbuch, abgesehen vom Hauptort, die bevölkerungsreichste ist.

Es ist vielleicht einmal ganz interessant zu erfahren, wie alt die einzelnen Ortschaften in unserer Gemeinde sind bzw. wann ihre erste urkundliche Erwähnung war. Auch hat sich die Schreibweise der Ortsnamen mehrmals geändert.

Frau Elisabeth Bertol-Raffin und Peter Wiesinger beschäftigten sich näher mit den Ortsnamen des politischen Bezirkes Braunau und der Gemeinde Moosdorf. Ihre Ergebnisse geben wir hier wieder.

ahd = althochdeutsch, PN = Personenname
mhd = mittelhochdeutsch, Jh = Jahrhundert.

Einsperg: 1240 ze Arnsperge; vom ahd. PN. Arn.

Ellingum 1000 Ellinga, 12.Jh. Heinricus des Ellingin; Echter ing Name mit ahd. PN Ello aus, Allio.

Furkern: 1363 Friedburger Urbar Furckarn; Furkarn; alter Flurname nach mhd. furke, furgge = Gabel, gabelförmig; engl. fork = Gabel; bi den furkern = bei den Leuten an der Weggabelung.

Habersdorf: 1342 Habrechczdorff; vom ahd. PN Ha (h) precht. 

Hackenbuch: Buchenwald mit de, ahd. Hacco; 1900 Schulchronik Hackenbuch.

Haslach: 1363 Friedburger Urbar; zu mhd. hasel = Haselstaude.

Jedendorf: 1122-40 Sighardus de V   (=U) tendorf, 14. Jh.Uetendorff; 1532 Yetendorf, 1791 Jedendorf; vom ahd. PN Uoto, Dorf des Uoto.

Kimmelsdorf:
1190 Chunbolstorf, 1363 Chumelstorff, 1532 Kümblstorff, 1580 Kimelstorf; vom ahd. PN Chunibold; Dorf des Chunibold.

Moosdorf: 1150 Chunradus de Mosstorf urkundl. Nachw. Benediktinerstift in Michaelbeuern; 1230-40 Dietmar de Mosedorf, 1377 in Mostorffer Pfarr; vom ahd./ mhd. mos = Moor, Sumpf.

Puttenhausen: 1250 Potenhosen, 14. Jh. Puten, Puttenhausen; vom ahd. PN Puto.

Seeleiten: 1261 Seliten, 1313 zu Selitten; bezieht sich wohl auf einen der vielen Tümpel und Teiche im Ibmer Moos.

Stadl: 1363 Stadel, Friedburger Urbar; von Scheune, scheunenartiges Gebäude.

Weichsee: Österreich ob der Enns = 1185 Weichsee in der Pfarre Moosdorf; 13. Jh. Chunradus, Engilpreht de Wizze, 14. Jh. Weihse, Weykse, Weichse, Weychse, Weychsee; vom ahd. PN Wh, oder vom ahd. whs = Dorf; also Wasserfläche mit nahegelegener Siedlung, oder vom mhd; wi.

In den Pfarrmatriken wurde Malling (heute bei Kimmelsdorf und Mühlbach bis 2009 bei Elling) als eigene Ortschaften geführt.

Mehr über Moosdorf erfahren Sie unter www.moosdorf.ooe.gv.at.

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